Stand der Solarenergie in Deutschland


Deutschland lässt das fossil-nukleare Zeitalter hinter sich und ebnet den Weg für die Photovoltaik (PV)
eine zentrale Rolle in einer von nachhaltiger Energieerzeugung geprägten Zukunft zu spielen. Diese Zusammenstellung von aktuellen Fakten, Zahlen und Erkenntnissen wird regelmäßig aktualisiert. Sie soll helfen bei der Schaffung von
eine Gesamtbewertung des PV-Wachstums in Deutschland.

Erreichen wir unser jährliches Kapazitätsziel?

Das Jahresziel der deutschen Bundesregierung für den PV-Ausbau wurde übertroffen in 2019, aber die Ziele der Energiewende sind noch weit entfernt.
Um unseren gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien (EE) zu decken, ist neben einer Reihe anderer Maßnahmen ein massiver Ausbau der installierten PV-Leistung notwendig. Verschiedene modellgestützte Szenarien gehen von einem Ausbaukorridor von 120-650 GWp nominal aus
Kapazität, abhängig von Annahmen über Randbedingungen und begleitende Maßnahmen.

Geht man von einem PV-Ausbau von 400 GWp bis 2050 aus, dann sind durchschnittlich 12 GWp PV müssen jährlich hinzugefügt werden. Zunehmend müssen auch alte Systeme ersetzt werden. Diese Ersatzinstallationen sind derzeit von geringer Bedeutung, aber sie steigen auf etwa 13 GWp pro Jahr im voll ausgebauten Zustand bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 30 Jahren.
Der Koalitionsvertrag vom März 2018 sieht als Zwischenziel vor, die Anteil der erneuerbaren Energien (EE) auf 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs bis 2030.

Dafür ist ein durchschnittlicher jährlicher PV-Zusatz von mindestens 5-10 GWp erforderlich, abhängig von die Entwicklung der Stromnachfrage und den Ausbau der Windkraft. Der Entwurf des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung vom 9. Oktober 2019 sieht ein Gesamtausbauziel von 98 GWp Photovoltaik bis 2030 vor. Dies würde im Durchschnitt 4,5 GWp/a an zusätzlichen PV-Systemen erfordern.

Von 2013-2018 wurden Kraftwerke mit einer Nennleistung von nur 1,8 GWp/a installiert.
Im Durchschnitt in Deutschland, im Jahr 2019 waren es 3,9 GWp. (Gesamtausbau nach Angaben der Bundesnetzagentur zum Stichtag).

Kosten: Ist PV-Strom zu teuer?

Das hängt von der Sichtweise ab!

Es ist schwierig, die Kosten von PV-Strom mit fossilem und nuklearem Strom zu vergleichen, da externe Kosten, die durch Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschäden oder -risiken als Folge davon entstehen der Schadstoffemissionen werden weitgehend ausgespart.
Die Grenzkosten liegen bei der Kernenergie in der Größenordnung von 1 Cent/kWh, bei der Kohleverstromung bei 3-7 Cent/kWh, bei der Gasverstromung bei 6-9 Cent/kWh. Hinzu kommen die Fixkosten der Stromerzeugung (z.B. Investitionen, Kapital). Die Grenzkosten betragen im Wesentlichen umfassen die Bereitstellung des Brennstoffs, nicht aber die Neutralisierung der strahlenden Abfälle oder der Schadstoffemissionen (CO2, NOx, SOx, Hg).

Obwohl ein EU-weiter Emissionshandel (europäischerDas Emissionshandelssystem der Union (Union Emissions Trading System, EU ETS) wurde 2005 für den Energiesektor eingeführt.
die CO2-Emissionen zu verteuern und die Kosten bis zu einem gewissen Grad zu internalisieren. Aufgrund von einem Überangebot an Zertifikaten war der Preis jedoch bis Ende 2017 zusammengebrochen. Zudem deckt der Zertifikatehandel europaweit nur 45% der Treibhausgasemissionen ab, weil wichtige Sektoren ausgenommen sind [UBA5]. Abschätzungen der direkten und indirekten Folgekosten, die Deutschland in den kommenden Jahren aufgrund des globalen Klimas ebenfalls zu tragen hat.

Es ist heute nicht absehbar, ob die Rückstellungen der Betreiber für den Rückbau der Kernkraftwerke ausreichen werden. Für die Übernahme des deutschen Atommülls erhielt der Staat von den Kraftwerksbetreibern 24 Milliarden Euro, die in einen Fonds flossen. Es ist auch 10unsicher, ob seine Einnahmen ausreichen werden, um den Bau und die Inbetriebnahme eines Endlagers bis 2050 zu finanzieren; nach Berechnungen der Endlagerkommission,
die Gesamtkosten werden auf 176 Milliarden Euro geschätzt